Ursprung und Grundlage war 1917 der Baubeginn einer Werkanlage für die neugegründeten Vereinigte Aluminiumwerke AG (VAW) südöstlich des 1374 erstmals erwähnten sorbischen Dorfes Lauta.
Aluminiumwerk, Tonerdefabrik und Kraftwerk begannen bereits nach 18 Monaten mit der Alu-Schmelze und erforderten für den Bau und den Betrieb die Unterbringung von bis zu 18.000 Beschäftigten, die zunächst in Barackenlagern erfolgte. 1918 wurde dann mit dem Bau von Villen für Direktoren und leitende Angestellte begonnen. Dann folgten die Wohnungen für die Stammbelegschaft und Infrastrukturbauten wie Kirchen, Schulen, Krankenhaus, Gasthäuser, Bäckerei, Fleischerei sowie ein Kino. Auf einer Fläche von 35 Hektar entstanden 700 Wohnungen in 160 Häusern. Die Ausstattung war für die damalige Zeit sehr modern, mit Spülküche, Innen-WC und alle Wohnungen hatten eigene Gärten. Federführend für dieses hohe Niveau und für die Verwendung vielfältiger Gestaltungselemente (aber mit einem trotzdem homogenen Gesamteindruck) waren die Architektenbrüder Clemens und Stephan Simon, die auch für die Werksanlagen der VAW verantwortlich zeichneten. Clemens Simon war bis zu seinem Tode 1941 Mitglied der Eigenheim-Genossenschaft Lautawerk und wohnte auch dort. Wurden die ersten Häuser aus Ziegeln errichtet, ging man später aus Beschaffungs- und Kostengründen zu Kalk-Sand-Steinen über, wofür man ein eigenes Kalksandsteinwerk errichtete. Über ein Gleis wurden dann die Steine vom Werk direkt ins Baufeld gefahren.
Geprägt wird das Bild durch eine angenehme bauliche Geschlossenheit. Dazu tragen einheitliche Materialien und Bauelemente bei. Bei den Fassaden sind es sowohl Putzflächen als auch rohes Ziegelmauerwerk. Die Dächer sind mit Biberschwänzen gedeckt; Sprossenfenster, Eingangstüren, Eingangstreppen und Fensterläden sind typisiert. Es gibt sieben Gebäudetypen in wechselnder Trauf- oder Giebelseitigkeit, mit Walm- oder Satteldächern und Gauben. Es sind in der Regel anderthalb- bis zweigeschossige Reihenhäuser, freistehende Doppel- und Mehrfamilienhäuser, aber auch bis zu dreigeschossige Miets-Wohnhäuser. Zu jeder Wohnung gehört eine 200m² große Gartenparzelle, die sowohl vom Haus als auch von Wirtschaftswegen zugänglich ist. Die Beamtenhäuser sind reicher geschmückt und haben Risalite, Vorbauten und Erker. Die Siedlung wurde zu DDR-Zeiten, wie so häufig, vernachlässigt. Das sicherte aber auch ihren originalen Erhalt. 1985 wurde die Gartenstadt unter Denkmalschutz gestellt und in die Bezirksdenkmalliste Cottbus aufgenommen. Nach der Wende hatten die VAW kein Interesse mehr an der Werkssiedlung (die Aluminiumproduktion wurde eingestellt), so dass diese an die TLG ging. Die Villen und Beamtenhäuser wurden schnell privatisiert und wieder zu Schmuckstücken. Die übrigen Häuser und Wohnungen sanierte und vermietete die TLG von 1999 bis 2001. Es ist ein herausragendes, städtebaulich-architektonisches Beispiel einer geschlossenen Werkssiedlung erhalten geblieben. Die ehemalige Werkssiedlung steht insgesamt und mit einzelnen Objekten auf der Liste der Kulturdenkmale des Freistaates Sachsen.
Lauta, am südlichen Rand des Lausitzer Seenlandes und südlich der Schwarzen Elster, grenzt an das Gebiet Senftenbergs. Im Gemeindegebiet liegen ein aus einem Tagebau entstandener See und mehrere Tagebaurestlöcher. An die Siedlung angrenzend wurde Anfang der 1920er Jahre mit der Gestaltung eines 15 Hektar großen Naturparks begonnen; Rodungen des dichten Kiefernwaldes waren notwendig. Im 2. Weltkrieg vernachlässigt, und wegen der negativen Auswirkungen der Grundwasserabsenkungen für die nahen Tagebaue (z.B. Laubusch), gab es keine Pflege mehr und der Baumbestand wurde nachhaltig geschädigt. 1980 begannen Bürger mit der Sanierung und seit 1991 wurde mit ABM (Arbeits-Beschaffungs-Maßnahmen) eine Rekultivierung der historischen Gestaltung betrieben. Es existiert wieder ein Wegenetz, Bänke wurden aufgestellt und Lehrtafeln angebracht. Allerdings hat die Stilllegung der Tagebaue eine Wiedervernässung zur Folge, die zum Absterben großer Bäume führte und dem seit 2016 durch die Instandsetzung eines Grabensystem begegnet wird.
Vor Ort kümmert sich der Verein „Kulturkirche Lauta-Stadt“ um das kulturelle Leben. Besonderer Höhepunkt waren Veranstaltungen zur 100-Jahrfeier.